Tischler Journal - Ausgabe 05-06/2020

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Flexibler Werkstoff 

OFFICE Beim Neubau eines Bürohauses in Brunn am Gebirge unterstützt der Holzwerk­stoff Dukta an gebogenen Wandflächen das Gestaltungskonzept - und sorgt auch für akustischen Mehrwert. 

In Brunn am Gebirge in Niederöster­reich hat die Isis Papyrus Europe AG ihr neues Europa-Headquarter errichtet.
Das Unternehmen ist im Softwarebereich tätig, im neuen Gebäude sind unter ande­rem Büroflächen, Seminarräume, ein Audi­torium und ein kleiner Bereich für internes Catering untergebracht. 
Die Architekten setzen für die Konstruktion vieler Bauteile, insbesondere in den Bürobe­reichen, auf den Baustoff Holz. Dies sollte das Konzept unterstreichen, das Gebäude nicht als Maschine, sondern als lebendigen, wand­lungsfähigen Organismus zu begreifen und diesem Gedanken auch durch die Materiali­tät und den natürlichen Charakter Ausdruck zu verleihen. Die Konzeption erfolgte durch Architekt Ruggero Venelli, Venelli Kramer Architetti (Corno/Italien). 

400 M2 DUKTA LINAR 

Passend zu diesem Gestaltungsansatz kamen für die Verkleidung der gebogenen Wandflä­chen und Revisionstüren in den Büroräu­men flexible Dukta-Platten des Herstellers Kolar aus Brunn am Gebirge (NÖ) zum Ein­satz. Dabei handelt es sich um Holzwerkstoffelemente, die durch ein spezielles Ein­schneideverfahren biegsam werden und die sich durch ihre Frässtrukturen beson­ders als Design- oder Akustikelemente für Wand- oder Deckenapplikationen oder auch im Möb.elbau eignen. Für dieses Projekt fiel die Wahl auf Dukta in der Variante Linar in Mulirplex Buche lackiert, mit rückseitig angebrachtem, weißem Akustikvlies. Die Verarbeitung erfolgte durch die Tischlerei Patrick Herbst aus St. Barbara in der Steier­mark, die für das Projekt rund 400 m2 des Werkstoffs montierte. Die Herausforderung für Patrick Herbst lag dabei darin, dass die Strukturmuster der Dukta-Elemente an den gebogenen Wand- und Türenflächen fort­laufend zusammenpassen mussten. ,,Wir mussten dabei also jede Platte von allen Seiten exakt auf Maß anschneiden", erzählt Herbst, der bei diesem Projekt zum ersten Mal mit dem Material arbeitete. 

BIEGSAME MONTAGEPROFILE 

Für die Montage der Platten verwendete Herbst spezielle Metall-Montageprofile, die biegsam sind und sich so an die Wand­form anpassen lassen - die Dukta-Platten werden darin einfach eingehängt. Für die Türelemente griff der Tischler auf gerade Türrohlinge zurück, auf die er Rundbögen als Unterkonstruktion für die Dukta-Plat­ten auf brachte. So wurde die außen lie­gende Seite an die Optik und die Biegung der Wandverkleidung angepasst - während 
die ebene, innen liegende Seite nur in den Revisionsräumen zu sehen ist und so den gestalterischen Gesamteindruck nicht stört. Für einen optisch angepassten, flächenbün­digen Einbau setzte der Tischler auf entspre­chende Türbänder des Herstellers Simons­werk. 
„Die Zusammenarbeit mit der Firma Kolar war toll, wir wurden bei diesem Pilotpro­jekt bei allen Fragen gut unterstützt", sagt Patrick Herbst, der das vielseitige Material mittlerweile auch bei anderen Bauvorha­ben verarbeitet hat. ,,Es ist immer wieder als optischer Hingucker in Ausschreibun­gen gefragt - für ein anderes Projekt haben wir gerade erst wieder Schallschutzelemente aus Dukta angefertigt." (red/kolar) 
 
Bilder + Bildtexte:
KOLAR-Projekt dukta -Isis Papyrus 
1. Die Architekten setzten im Burobau in vielen Berei­chen auf Holz als Gestaltungselement.
2. Für die Verkleidung der gebogenen Wandflachen und Revisionsturen in den Buroräumen kamen flexible Dukta-Platten von Kolar zum Einsatz.
KOLAR-Projekt dukta -Isis Papyrus
3. Durch die Frässtrukturen eignet sich Dukta für Design· oder Akustikelemente an Wand und Decke.
4. Türdetail - bei dem Projekt kam Dukta in der Vari­ante Linar in Mulitplex Buche lackiert zum Einsatz.
KOLAR-Projekt dukta -Isis Papyrus
5. Das Europa-Headquarter der Isis Papyrus Europe AG in Brunn am Gebirge